Planet im Schlussverkauf
Black Friday ist der Tag des kollektiven Konsumrauschs – ein Irrsinn in Zeiten des Klimawandels. Dass sich dagegen nun Protest regt, ist richtig und wichtig. Und es ist ein guter Anlass, endlich selbst etwas zu ändern.
Ein Blog von Silvia Liebrich
Der Kampf um Rohstoffe spitzt sich zu. Die Vorräte sind begrenzt. Das Ölzeitalter neigt sich dem Ende zu. Doch die Gier nach Rohstoffen ist grenzenlos. Um sie zu gewinnen, dringen Konzerne in immer unzugänglichere Regionen vor. Selbst die Arktis und die letzten Regenwälder bleiben nicht verschont. Die Risiken des gnadenlosen Raubbaus für Mensch und Umwelt sind unkalkulierbar, wie etwa der Abbau von Schiefergasvorkommen durch Fracking in den USA zeigt.
Black Friday ist der Tag des kollektiven Konsumrauschs – ein Irrsinn in Zeiten des Klimawandels. Dass sich dagegen nun Protest regt, ist richtig und wichtig. Und es ist ein guter Anlass, endlich selbst etwas zu ändern.
Soweit darf es nicht kommen. Dieselfahrverbote stehen erst am Anfang eines viel größeren Umbruchs. Die Mobilität wird sich in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern. Die Verkehrswende ist ein Muss, weil das derzeitige Modell an seine Grenzen stößt. Im Wandel liegt aber auch eine große Chance. Intelligente vernetzte Systeme können die Lebensqualität entscheidend verbessern.
Wenn alle Fakten klar sind, sollte die richtige Entscheidung auf der Hand liegen. Dennoch urteilen Verantwortliche in Politik und Wirtschaft immer wieder falsch und schieben wichtige Reformen hinaus – obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten.
Eine Studie zeigt: Die Ölindustrie will das geplante Freihandelsabkommen TTIP nutzen, um Klimaschutz-Vorschriften auszuhebeln. Vor allem die mächtige Lobby aus den USA legt sich dafür kräftig ins Zeug. Dabei geht auch um die umstrittene Förderung von Öl aus Teersand, für die in Kanada ganze Landstriche zerstört und umgegraben werden. Bislang wird dieses Öl nicht im großen Stil nach Europa exportiert, doch das soll sich ändern.
Kleinreden, zaudern und kaputtmachen, so lässt sich das Theater um die Energiewende zusammenfassen. Und jetzt noch die Krimkrise. Für die Ewiggestrigen ein willkommener Anlass, das Vorhaben zu torpedieren. Sie setzen stattdessen auf Fracking in Deutschland und billiges Schiefergas aus Amerika. Beides erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als Illusion. Unabhängiger wird Deutschland nur durch die Energiewende.