Vergesst doch mal das Auto! – ein Essay zur Zukunft der Mobilität
Ist eine Zukunft ohne eigenes Fahrzeug so unvorstellbar, wie viele Menschen hierzulande glauben? Wohl nicht. Am Ende könnte sich der Verzicht als Gewinn für alle erweisen.
Ein Blog von Silvia Liebrich
Ist eine Zukunft ohne eigenes Fahrzeug so unvorstellbar, wie viele Menschen hierzulande glauben? Wohl nicht. Am Ende könnte sich der Verzicht als Gewinn für alle erweisen.
Soweit darf es nicht kommen. Dieselfahrverbote stehen erst am Anfang eines viel größeren Umbruchs. Die Mobilität wird sich in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern. Die Verkehrswende ist ein Muss, weil das derzeitige Modell an seine Grenzen stößt. Im Wandel liegt aber auch eine große Chance. Intelligente vernetzte Systeme können die Lebensqualität entscheidend verbessern.
Eine Studie zeigt: Die Ölindustrie will das geplante Freihandelsabkommen TTIP nutzen, um Klimaschutz-Vorschriften auszuhebeln. Vor allem die mächtige Lobby aus den USA legt sich dafür kräftig ins Zeug. Dabei geht auch um die umstrittene Förderung von Öl aus Teersand, für die in Kanada ganze Landstriche zerstört und umgegraben werden. Bislang wird dieses Öl nicht im großen Stil nach Europa exportiert, doch das soll sich ändern.
Das Ende des Erdölzeitalters hat weitreichende Folgen und stellt die Weltgemeinschaft vor ein riesige Herausforderung. Wissenschaftler bezeichnen diesen Prozess als Große Transformation. Fest steht: Der Wandel wird politische, ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Systeme grundlegend verändern. Doch der Übergangs zu nachhaltigerem Leben und Wirtschaften kommt nicht von selbst.
Experten gehen davon aus, dass die globalen Vorräte 40 Jahre und mehr reichen könnten. Zuverlässige Angaben gibt es aber nicht, „Zuverlässige Angaben über die noch vorhandenen Ölreserven gibt es nicht“, sagt etwa Rainer Wiek vom Energie Informationsdienst in Hamburg. „Die vorhandenen Kennzahlen sind mit Vorsicht zu behandeln. Sie werden von der Politik missbraucht. Bei Bedarf rechnen Förderländer ihre Reserven schon mal groß oder klein.“